Nur der Kaffee fehlt
Als Corona im März 2020 das öffentliche Leben lahmlegte, verbannte es auch uns Künstlerinnen überwiegend in den privaten Raum. Was uns vielleicht immer schon zu eigen ist – die Welt mit den Mitteln unserer jeweiligen Kunst zu begreifen – erschien nun oftmals als die einzige Möglichkeit zu handeln.
Zurückgeworfen auf den digitalen Raum, suchen wir trotzdem die Nähe zur anderen. Wir begannen einen digitalen Dialog: Die Beobachtungen der jeweils einen werden beobachtet von der anderen, die wiederum mit ihren Mitteln der Beobachtung der Beobachtung eine weitere Beobachtung an die Seite stellt. Die Beobachtungen dritter Ordnung waren entstanden … nur ohne Kaffee.
Auf diesen Seiten teilen wir mit allen, die es lesen und anschauen wollen, unsere Gedanken zu Corona. Wir freuen uns, wenn Sie sich mit Ihren eigenen Beobachtungen und Gedanken am beobachteten Leben beteiligen.
Herzlich grüßen
Doris Behm, die fotografiert
und Dagmar Petrick, die schreibt.
Meine Fotos sind menschenleer. Der menschenleere Ort ist ein Merkmal des Lockdowns in Corona-Zeiten, der gleichzeitig digitale Dialoge stärker ins Bewusstsein ruft.
Nehme ich ein Motiv auf, verbindet sich damit in mir ein bestimmter Gedanke, ein Gefühl, eine Stimmung. Was aber assoziiert ein anderer Mensch mit diesem Bild?
Meine Fotos stelle ich als Frage und Gesprächsangebot in den digitalen Raum. Antworten können sowohl in Text- als auch in Bildform erfolgen …
Die genaue Umsetzung, die ihrerseits einen digitalen Dialog abbildet, ist Versuch und Gegenstand des Projektes.
Doris Behm
Unterstützt wurde das Projekt durch das Arbeitsstipendium „Kultur ans Netz“ für freischaffende Künstlerinnen und Künstler der IB Bank Sachsen-Anhalt