Blaupause in Arizona
In Arizona bin ich schon gewesen.
Damals fuhr ich durch die Wüste. In der Wüste lebten die Indianer. Obwohl sie sich selbst nicht Indianer nennen, schließlich sind sie Amerikas Ureinwohner, ehe ihnen das Land weggenommen wurde. Und was gab man ihnen stattdessen? Eine Handvoll Staub. Der rieselte mir durch die Finger, als ich mich bückte und zwischen den kärglichen Grasbüscheln eine Menge Müll bemerkte, darunter etliche Flaschen, allerdings keine aus Plastik, auf der der Schriftzug Arizona prangt wie die Verheißung einer fernen Zukunft, dazu noch als Geschmacksnote Blaubeeren, die an ein längst vergangenes Kindheitsglücks erinnern. Das Arizona, das ich traf, war anders, als ich es mir ausgemalt hatte daheim über meinen faltenlosen Karten, die von unberührter Landschaft und den Filmen und Abenteuerbüchern, die von grenzenloser Freiheit erzählten. Dieses Arizona war grauer, rauer, war kurzum: ohne jede Illusion, und in der Flasche, an der ich meinen Fuß gestoßen hatte, hatte niemals süße klebrige Limonade geschwappt, sondern Bier. Was soll man auch anderes trinken unter einem solch weiten wolkenlosen Arizonahimmel, von dem alles Blaue heruntergelogen wurde, bis rein gar nichts mehr nach Blaubeeren schmeckt?
Eine Antwort auf „Das Blaue vom Himmel“
Ich war auch schon in Arizona. Der Himmel war sehr grau an diesem Tag. Kein Blau. Ich dachte damals schon: Das passt. Was blieb war … Müll.