Verloren
Hinterm Fenster wachsen die Bäume
in mir fallen die Tränen
die Sonne zieht Milch an als Kleid
Schnee deckt uns ein
bis alles versinkt
nichts mehr bleibt
das Sturmgeläut in mir verstummt
Ich warte
warte auf das eine Wort
ob du es mir gibst
ob du zu mir sprichst
oder ob du gleichfalls schweigst
Die Äste schlagen ins Zimmer
Zweige wachsen mir ins Gesicht
Es sind Tannen
Es sind Fichten
Bäume ohne Wurzeln
sie tragen mich nicht
PS: Wir stehen vor dem nächsten harten Lockdown. Wie soll das noch weitergehen?
4 Antworten auf „Wie weit noch?“
Berührend!
Himpelchen und Pimpelchen,
die liegen in einem großen Berg.
Himpelchen ist ein Heinzelmann
und Pimpelchen ein Zwerg.
Sie haben gerne hoch oben gesessen.
Doch das ist heute beinahe vergessen.
Längst ruhen sie auf ihren Mützen,
weil die zum Wackeln hier nichts nützen.
Doch eh sie ganz im Traum versinken,
versucht zu rufen und zu winken!
Haalloo! Haaallooo!
Himpelchen und Pimpelchen
sitzen seit Monaten in ihrem Berg.
Himpelchen ist traurig und
Pimpelchen fühlt sich verkehrt.
Wie lange sollen sie hier noch
warten und schmoren!?
Sie telefonieren, zoomen, chatten, mailen, simsen
und fühlen sich doch verloren.
Dieses Himpelchen und dieses Pimpelchen freilich, das sind Menschen! Keine Zwerge! Deshalb wehren sie sich zu Recht gegen eine Verzwergung. Sie zeigen sich sensibel und verletzbar, traurig und irritiert. Sie tragen ihre ganze Sehnsucht aus dem Berg heraus. Ihr Sehnen nach Leben und Geborgenheit. Ihr Warten auf … Erlösung?
Auch wenn es bis dahin noch sehr weit sein sollte, so glaube ich doch, einen Schritt näher sind sie schon.